[ intarsien ]

Die Kunst der Kombination verschiedener Hölzer für dekorative Zwecke, ist nicht neu. Artefakte, gefunden im Grab des Tutanchamun zeigen, dass die alten Ägypter hoch qualifizierte Kunsthandwerker waren, die viele Techniken beherrschten, von denen wir häufig meinen, sie wären modern, so zum Beispiel das Arbeiten mit Furnieren und die Fertigung von Einlegearbeiten. Intarsien zu erstellen erfordert erhebliche Präzision und Werkzeuge hoher Qualität. Durch Beispiele erhaltener ägyptischer Modelle und dekorativer Kunst wissen wir, dass um etwa 2500 v. Chr. die meisten Werkzeuge für die Holzbearbeitung wie wir sie kennen bereits existierten, mit der bemerkenswerten Ausnahme des Hand Hobels, der erstmalig in den Schriften von Homer (ca. 600 v. Chr.) Erwähnung fand.

Die Entwicklung immer anspruchsvollerer Materialien, führte zur Verwendung von Schneiden aus Stein und Feuerstein bis hin zu einer eher unreinen Form von Kupfer, welches erheblich härter ist als reines Kupfer. Das war der Stand der Technik zur Zeit von Tutanchamun. Im Laufe der Zeit wurde Kupfer ersetzt durch Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn. Die Menschheit hat sich schon immer mit der Schaffung effektiverer Waffen befasst, so dass mit Anbruch der römischen Zeiten die Zinn-Minen von Cornwall eine strategische Bedeutung erlangt hatten.

Marketerien und Intarsien sind grundsätzlich unterschiedlich. Marketerien werden in der Regel gesägt, komplett montiert wie ein Puzzle, und schließlich in einem Arbeitsgang auf einen Untergrund gepresst. Intarsien hinwieder können als Teilstücke vorbereitet oder Stück für Stück einzeln eingesetzt werden. Es gibt sehr viele unterschiedliche Stile. In Nord-Italien, zum Beispiel wurden Intarsien während des zwölften Jahrhunderts entwickelt. Die Fertigung umfasst eine Vielzahl dekorativer Techniken, aber ab dem fünfzehnten Jahrhundert wurden die komplizierten Bilder direkt in massives Holz gesetzt, das zuvor mit einem Messer mit langem Griff eingeschnitten wurde. Der Griff wurde auf der Schulter aufgesetzt, um so eine bessere Kontrolle beim Schneiden zu erwirken. Die am meisten verbreitete Form der Intarsien wird folgendermaßen gefertigt: Zunächst werden die Mosaikteile in Form geschnitten, dann auf die Oberfläche gelegt. Dann wird der Umriss sehr sorgfältig markiert und als exakte Kopie direkt in die Oberfläche eingeschnitten. Die Tiefe der Intarsien wird durch die Tiefe des Einschnitts definiert und nicht durch das Mosaik selbst. Meist wird es in Übergröße eingesetzt und anschließend auf die Höhe des umgebenden Materials reduziert. Einlegearbeiten, wie die Bindungen einer Gitarre, die in Ecken und Kanten eingesetzt werden, haben rund um Übergröße und werden nach dem Leimen reduziert.

Moderne Intarsien für Instrumente bestehen aus einer Vielzahl von Materialien wie Holz, Perlmutt, Abalone (auch aus Muscheln gewonnen) und vielem mehr. Da Gitarrenbauer Formen und Farben nach ihrem eigenen Design gestalten möchten, ist es üblich, eigene Einlegearbeiten zu fertigen. Meist ist es am einfachsten, dekorative Einlegearbeiten in in Blöcken zusammen zu fassen und sie dann in Streifen o. ä. zu schneiden. Der Kanal für die wir Intarsien heute oft mit einer Fräse eingeschnitten, das ist ein elektrisches Werkzeug mit hoher Drehzahl und eine großen Auswahl an Profilen. Obwohl so ein Teil des Prozesses automatisiert werden kann, wird immer noch viel Geschick für die Ausführung benötigt.

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